Schnäll i Chäller
Eine fotografische Dokumentation über das Hamstern, Horten, Bunkern, übers Brauchen und Rechtfertigen, übers Vergessen und Erinnern, übers Besitzen und die Liebe zum Material.
In dieser gestalterischen Arbeit entstanden Fotografien von privaten Kellerräumen. Sie gewähren einen unverfälschten Einblick in das Verborgene: der Keller als Kehrseite des Statussymbols Wohnung, fernab von Repräsentation und glanzvoll dargestellten Wohnwelten. Denn mich interessiert, was sich hinter der Fassade versteckt. Was die Menschen nicht brauchen und doch nicht weggeben. Diese Grauzone von Dingen, die keine Verwendung im Alltag haben, an denen aber zu viele Emotionen haften, um sie wegzuwerfen. Ich habe Kellerräume und ihre verschiedenen Funktionen portraitiert: als Nahrungslager, Abstell- und Hobbyraum oder Mülldeponie. Die Fotografien lassen erahnen, wer sich hinter den einzelnen Kellern verbirgt, und geben viel Persönliches preis. Doch die Geschichten zu den Dingen muss der Betrachter selber imaginieren, denn die Kellerbesitzer bleiben anonym. Zu jedem Keller gibt es eine Aufnahme der Totale, ein Wimmelbild, den immer gleichen Blick von der Kellertüre ins Abteil. Dazu kommen Bilder von Details oder Innenansichten von Kisten und Schränken.