Erlebnisdesign
Events sind fester Bestandteil unseres Lebens geworden. Als Veranstaltungen, die ein Erlebnis versprechen, sind sie durchgestylte Erfahrungsräume. In ihren Absichten und welche Zielgruppen sie adressieren unterscheiden sich Events allerdings deutlich. Für die einen ist der Begriff «Event» ein Tabu, weil er die Nähe zur Konsumgesellschaft belegt und ihm etwas Manipulatives anhaftet, für die anderen ist er Lebensgrundlage, weil die Eventbranche ein bedeutender Wirtschaftszweig geworden ist. Fakt ist, dass die Eventisierung unserer Gesellschaft stetig voranschreitet, was nicht alleine durch Wirtschaftlichkeit zu begründen ist, sondern auch damit, dass in unserer Gesellschaft ein starkes Bedürfnis nach dem besonderen, intensiveren Erleben existiert. Der Besuch eines Events hat demnach viele Gründe, generell verspricht es eine Unterbrechung des Alltags, temporäre Vergemeinschaftung und damit die Schaffung von «Wir-Gefühl» und Identität. Events sind jedoch nicht nur Orte der Zugehörigkeit, sondern sie grenzen gleichzeitig auch aus, sei dies über Eintrittspreise, gesellschaftlichen Rang oder ein bestimmtes Indsiderwissen. Wer ein Event gestaltet, muss viele Faktoren berücksichtigen und kann sich sicher sein, dass am Ende das Event für jede*n Besucher*in etwas anderes bedeutet wird.
Im Modul «Erlebnisdesign» beschäftigen sich die Studierenden mit dem gesellschaftlichen Trend der «Eventisierung» und gestalten ein eigenes Event. Sie formulieren ein Anliegen und organisieren, gestalten und kommunizieren den Anlass. Als Event gilt (fast) alles, was ein Anfang, ein Ende, einen Ort und ein öffentliches Publikum hat. Die Studierenden vergangener Jahrgänge haben mit Raves und Parties, über Modeschauen, Pop-Up Kitchens, Kunstereignissen, Aktmalerei, Stadtspaziergängen, Preisverleihungen, Demonstrationen oder Anti-Events den Begriff des Events bis an seine Bedeutungsgrenzen hin ausgedehnt und hinterfragt.
Leitung: Benjamin Burger, Daniel Späti