Diplomausstellung 2022
Die Master- und Bachelorabsolvent:innen nehmen mit ihren Abschlussarbeiten erfindungsreich und kritisch Stellung zu aktuellen Entwicklungen und gestalten mit ihren Positionen anschaulich gesellschaftlichen Wandel. Entstanden sind 24 Diplomarbeiten, die auf den vier Themeninseln Phygital Actions, Shifting Perspectives, Design Activism und Material Matters im Viaduktraum im Toni-Areal präsentiert wurden. Begleitet wurde die Ausstellung ausserdem mit von Absolvent:innen initiierten Ereignissen wie ein Trend-Stammtisch, Fondue-Abend oder Video Release.
Phygital Actions
Unsere Lebenswelten werden sich durch Kryptowährungen, digital-analoge Erlebnis- und Trauerräume, KI und AI-Gestaltungstools sowie immaterielle Mode, immersive Medien und synthetische Identitäten erneuern. Wie dies geschieht und welche Chancen und Herausforderungen für unsere Gesellschaft daraus entstehen, lotet das Plateau Phygital Actions aus.
Shifting Perspectives
Die Diplomand:innen finden neue Wege der Vermittlung, dringen in intime Lebensbereiche ein, und suchen nach nicht-menschlichen Entitäten. Sie mischen sich spielerisch in Identitätsdebatten ein, richten den Blick auf unsichtbare Gewalt und setzen sich durch interaktive Formate für Diversität und Gleichstellung ein. Entstanden sind ästhetische Formate, die tradierte Rollenbilder und einseitig diskutierte Identitätsdebatten in Frage stellen und neue Kommunikationsräume eröffnen. So evozieren die Diplomand:innen subversiv Diskurse über Themen, die uns alle etwas angehen.
Design Activism
Epidemien, Klimakatastrophen, Kriege und politischer Extremismus bringen dystopische Zukunftsprognosen hervor. In Krisen erscheinen utopische Zukünfte weniger greifbar und vorstellbar. Um so wichtiger sind designaktivistische Entwürfe, die einen Beitrag zur Überwindung der Krisen leisten und gleichermassen optimistisch, kritisch und konstruktiv Stellung zu gegenwärtigen Entwicklungen beziehen. Die Diplomand:innen nehmen sich dieser Herausforderung an und nutzen das aktivistische Potential des Designs, um sich für ein hoffnungsvolleres Übermorgen einzusetzen.
Material Matters
Material gewinnt in Zeiten der Nachhaltigkeitsdiskurse und der Digitalisierung nicht weniger, sondern mehr an Bedeutung, sei es im Kontext der Rohstoffgewinnung, der Verarbeitung und des Gebrauchs. Es ist also kein Zufall, dass Diplomand:innen sich mit materieller Kultur theoretisch und gestalterisch auseinandersetzen, obschon materielles Statusdenken abnimmt, immaterielle Werte immer wichtiger werden und eine Gesellschaft in ferner oder naher Zukunft im Metaverse ohne reale Materialitäten auskommen soll. Die Diplomand:innen loten die Vielschichtigkeit materieller Dimensionen und die Herausforderungen wie auch Chancen von Materien aus.