16.03.22 Sexshop
Vorstellungen von Intimität, Lust und Sex sind im Wandel, sexuelle Gesundheit wird heute als ein wichtiger Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens betrachtet. Während sich die Gesellschaft von veralteten Rollenbildern und heteronormativen Vorstellungen befreit, überdenken Designer:innen die Art und Weise, wie sexuelle Wellness gestaltet und kommuniziert werden kann. Diese Emanzipation zeigt sich in Konzepten, die schamhafte Vorstellungen aufbrechen, Kommunikationsformen, die sexuelle Aufklärung niederschwellig zugänglich machen oder in Gestaltungssprachen, die fliessende Auffassungen von Gender und Sexualität sichtbar machen.
Im Gender Salon diskutieren Jessica Siegerist, Stella Waldvogel, Véronique Rebetez und Larissa Holaschke, wie Design Tabus brechen und für eine Vielfalt von Geschlechtern, Körpern und Identitäten gestalten kann. Wir betrachten Toys, Ratgeber und intime Skincare-Produkte, die körperliche Lust von traditionellen Vorstellungen von Geschlecht, sexueller Identität und Beziehungen entkoppeln und sprechen über vielfältige Zielgruppen, neue Labels, inklusive Ästhetiken und schambefreite Kommunikationsmöglichkeiten.
Mit:
Jessica Sigerist (sie/they) ist Gründerin und Creatrix von untamed.love, der erste sexpositive, queer-feministische Sexshop der Schweiz. Jessica hat einen Master in Kulturanthropologie, ist queer und glaubt, dass Liebe grösser wird, wenn man sie teilt. Jessica liebt genderneutrale Sextoys, Sonne auf nackter Haut und die Verbindung von Politik und Sexualität.
Stella Waldvogel entwickelte in ihrer Bachelor-Arbeit ARIS (Industrial Design 2021) ein Sleeve für trans Menschen mit chirurgisch gebildetem Penis (Neophallus). Das Produkt entstand in engem Austausch mit Personen der transgender Community und wird nun mithilfe von Medical Engineers und weiteren Fachpersonen zur Marktreife fortentwickelt.
Véronique Rebetez schloss ihren Bachelor in Industrial Design 2021 an der ZHdK ab und arbeitet seither als Unterrichtsassistentin in der Fachrichtung. In ihrer Bachelorarbeit GOSIO hat sie sich intensiv mit der Inklusion auf gestalterischer Ebene auseinandergesetzt und dazu ein sensorisches Sextoy-Set gestaltet, welches auch die Bedürfnisse von Menschen mit einer unfallbedingten Querschnittlähmung berücksichtigt.
Larissa Holaschke (sie/ihr) ist Initiatorin des Gender Salons und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachrichtung Trends & Identity. Sie beschäftigt sich mit Themen um Identität, Design und Politik.
16. März 2022, 18 Uhr
Viaduktraum, 2.A05, Toni-Areal