12.10.21 Cockpit
Von Crash-Test Dummies, Sprachassistent*innen und Gesichtserkennungssystemen: Technische Artefakte und mobile Anwendungen wirken oftmals sachlich, nüchtern und objektiv. Auf den zweiten Blick sind sie stereotypisierend, übersehen unterschiedliche Bedürfnisse oder diskriminieren Nutzungsgruppen mit vielfältigen Anforderungen.
Wie Verflechtungen zwischen Gender, Diversity und Technik im Gestaltungsprozess berücksichtigt werden können, stellt Dr. Sandra Buchmüller im Rahmen der von ihr entwickelten feministischen Designmethodologie vor, die sich als machtkritisch und geschlechterinformiert versteht. Sie bedient sich Theorien aus den Gender Studies und der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung und zeigt, wie sich diese mit Ansätzen der kritischen Design- und Technikforschung verbinden lassen, um soziale Ungleichheiten, Diskriminierungen oder Ausschlüsse sichtbar zu machen und ihnen forschend und gestalterisch entgegenzuwirken.
Im Cockpit diskutieren Dr. Sandra Buchmüller und Larissa Holaschke über die Gestaltungsmacht von Designer*innen, Nutzer*innen und Artefakten und über eine verantwortungsvolle feministische Designforschung. Sie sprechen über Autonomes Fahren, Gendered Innovation und ungehorsame Artefakte.
Mit:
Dr. Sandra Buchmüller studierte an der Köln International School of Design und promovierte an der Universität der Künste Berlin. Im Rahmen ihrer Promotion Geschlecht Macht Gestaltung – Gestaltung Macht Geschlecht entwickelte sie eine feministische Designmethodologie, die reflexionsleitende und methodische Empfehlungen für einen bewussten und nicht-stereotypen Umgang mit Gender und Diversity-Aspekten in gestalterischen Forschungs- und Entwicklungsprozessen liefert. Durch ihre wissenschaftliche Mitarbeit u.a. im Rahmen der Maria-Goeppert-Mayer-Professur „Gender, Technik, Mobilität“ an der Technischen Universität Braunschweig bringt sie ihre Expertise für die Gestaltung einer sozial gerechten Gesellschaft in unterschiedliche Lehr- und Forschungskontexte ein.
Larissa Holaschke ist Initiatorin des Gender Salons und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachrichtung Trends & Identity der ZHdK. Sie beschäftigt sich mit Themen um Identität, Design und Politik.
12. Oktober 2021, 18 Uhr
Ort: OnlineDer Zoom-Link folgt mit der Registrierung.