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Designpositionen zum Tod

Swissfuture 1/2018

In der aktuellen Publikation von Swissfuture, dem Magazin für Zukunftsmonitoring, zum Thema Tod finden sich u.a. Beiträge von Prof. Bitten Stetter, Anna-Brigitte Schlittler und Dr. phil. Francis Müller, Dozentinnen und Dozent Fachrichtung Trends & Identity.

Auszug aus dem Vorwort:

Die Designerin Bitten Stetter bezieht sich in ihrem Artikel auf diese individualisierten Jenseitsvorstellungen und ortet zugleich ein Defizit hinsichtlich der prämortalen Phase – jenes Zeitraums, der die Spanne von der Diagnostizierung einer unheilbaren Krankheit bis hin zum Tod eines Menschen meint. Die Orte, an denen die betroffenen Menschen diese letzte Zeit verbringen, sind geprägt von einem «Design der Trostlosigkeit» und einer «ästhetischen Askese», die dem Wunsch nach Spiritualität der Betroffenen in dieser «Übergangsphase» nicht gerecht werden dürfte. Das sieht in der postmortalen Phase nämlich ganz anders aus, wo eine grosse Vielfalt an Urnen und an höchst individualisierten Bestattungsformen bereitstehen. Die Annahme von Stetter lautet, dass Konsumkultur eigentlich für bestimmte Themen sensibilisiert und diese aufwertet: Konsumangebote auch in Bezug auf prämortale Orte zu schaffen, würde dazu führen, diese Lebensphase aufzuwerten «sie also nicht einem spirituellen Vakuum zu überlassen, das sich im funktionalen Leerraum materialisiert. [...]»

Die Historikerin Anna-Brigitte Schlittler behandelt in ihrem Beitrag die vestimentäre Kultur. Sie beleuchtet die historische Einführung von Schwarz als Trauerfarbe – und das Verschwinden desselben in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Mit dem Verschwinden der alten Symbole entstehen zugleich neue, die oftmals historische Bezüge haben. Denn Symbole fallen nicht vom Himmel und kommen nicht aus dem Nichts; sie brauchen kulturelle Referenzpunkte und Verankerungen.

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