Tressless

Von Scham zu Trend

[DE]
Volles Haar steht für Attraktivität, während Haarausfall mit dem Verlust von Schönheit und Vitalität assoziiert wird. Tressless schert sich nicht um diese negativen Zuschreibungen, sondern sucht Antworten auf die Frage, wie sich Schönheitsideale wandeln – und ob wir diese als Designer:innen mitgestalten können. Statt mit einem defizitären Blick auf den Haarausfall zu blicken, beschäftigt sich Tressless mit dessen unterschätztem ästhetischen Potenzial und entwickelt eine visuelle Sprache des Begehrens. Diese Neubetrachtung zeigt Haarausfall als Ausdruck von Individualität: weg von Scham, hin zu Stolz. Dabei geht es weniger um Entstigmatisierung als darum, Resonanzräume für neue Perspektiven zu eröffnen.
Veränderte ästhetische Codes wurden in eine Kommunikationsstrategie der Anerkennung übersetzt. Ihre subtil gestreuten, visuellen Inhalte stellen neue Formen der Aneignung und Identifikation bereit, die aus einem Tabu einen Trend und aus einem Makel eine Mode machen.

[EN]
Thick, full hair stands for attractiveness, while hair loss is associated with a loss of beauty and vitality. Tressless doesn’t care about these negative attributions, but seeks answers to the question of how beauty ideals change – and whether we as designers can help shape them. Rather than looking at hair loss from a deficit perspective, this project explores its underestimated aesthetic potential and develops a visual language of desire. Through this new perspective, hair loss becomes an expression of individuality: from shame, towards pride. Tressless is less concerned with destigmatisation than with creating spheres of resonance.
Transformed aesthetic codes have been translated into a communication strategy of recognition. Its subtly distributed visual content provides new forms of appropriation and identification that turn a taboo into a trend and a flaw into fashion.