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Shaping Boredom

Eine Kampagne für Langeweile

[DE]
Wer sich heute langweilt, hat entweder versagt oder verweigert sich unserer dominierenden Kultur der Dauerbeschäftigung und Überarbeitung. Wenn Momente des Nichts-Tuns im Alltag Überforderung, Stress oder ein schlechtes Gewissen auslösen, bietet das Internet leicht zugängliche Ablenkung.
Beim Scrollen vergeht die innere Unruhe sofort und eine angenehme Erleichterung tritt ein. Während online Ablenkung im ersten Moment ein Glücksgefühl auslösen mag, entzieht uns die Flucht ins Digitale bereits nach kurzer Zeit Energie und Feed-Inhalte lösen Unsicherheit oder Frustration aus. Wir enden enttäuscht und nach wie vor gelangweilt. Shaping Boredom sucht einen selbst-bestimmten und bewussten Umgang mit Auftragslosigkeit im Alltag.
Den Kern der Kampagne bildet eine Aktion, welche Sand zum Medium macht. Im Wechselspiel von Offline und Online werden Gewohnheiten hinterfragt und die Neugierde geweckt, sich unter www.shaping-boredom.ch weiter zu vertiefen. Nebst einer Dokumentation des Events bietet die Webseite ein aufklärendes Manifest zum Thema der Langeweile.

[EN]
If you are bored these days, you either failed or refuse to accept our dominant culture of being constantly busy and overworked. When moments of doing nothing trigger a feeling of being overwhelmed, of stress or a guilty conscience in daily life, the Internet offers easily accessible distraction. While scrolling, inner restlessness immediately fades, and a pleasant sense of relief sets in. Although online distraction may lead to a feeling of happiness at first, escaping into the digital world drains our energy after a short time and the contents of online feeds trigger insecurity or frustration. We end up disappointed and remain bored. Shaping Boredom seeks a self-determined and conscious approach to tackling the lack of order in everyday life. The core of the campaign is an action which uses sand as a medium. In the interplay of offline and online, habits are questioned and the curiosity of passers-by is awakened to take a further interest on www.shaping-boredom.ch. In addition to documenting the event, the website offers an enlightening manifesto and further information on the topic of boredom.

ZUM ONLINE SEIN
Endlich geschafft! Du hast den gesamten Screen mit Sand gefüllt. Im Nachhinein fragst du dich vielleicht, weshalb du das gerade getan hast. Keine Sorge, du bist damit nicht allein. Genau wie du haben sich bereits viele andere im Scrollen verloren. Egal, ob an der Tramhaltestelle, in der Schlange vor dem Supermarkt oder an einem Sonntagnachmittag auf dem Sofa: Wenn wir nichts zu tun haben, löst das oft ein Gefühl von Leere, Stress oder schlechtem Gewissen in uns aus. Dann online zu gehen ist einfach. Das Internet bietet jederzeit Ablenkung. Beim Scrollen vergeht die innere Unruhe sofort und eine angenehme Erleichterung tritt ein. Im ersten Moment löst Online-Unterhaltung ein Glücksgefühl aus. Bereits nach kurzer Zeit entzieht uns die Flucht ins Digitale jedoch Energie, und Inhalte führen zu Unsicherheit oder Frustration. Wir werden müde, sind enttäuscht und nach wie vor gelangweilt. Eigentlich wissen wir, dass uns Online-Ablenkung langfristig nicht glücklicher macht. Trotzdem merken wir meist erst im Nachhinein, dass es gerade unnötig war, so viel Zeit im Internet zu verbringen. Damit wird klar, wie wenig Kontrolle wir über das Scrollen haben. «Shaping Boredom» setzt sich für einen selbstbestimmten Umgang mit Momenten des Nichtstuns ein. Die Alternative zum Online ist das Offline. Scrolle nach oben und erfahre, was dich dort erwartet.

ZUM OFFLINE BLEIBEN
Du hast dich dazu entschieden, offline zu gehen. Für viele ist das heute eine Herausforderung. Vielleicht verspürst du zuerst ein Gefühl der Leere im Offline. Vielleicht weisst du nicht recht, was du mit dir anfangen sollst. Das ist normal. Unser Leben ist so voller Aktivität, dass sich bereits kurze Momente des Nichtstuns wie eine endlose Wüste anfühlen können. Vielleicht meinst du bald, etwas tun zu müssen. Natürlich könntest du jetzt online gehen und diese Pause mit Scrollen füllen, bis du, immer noch gelangweilt, irgendwann damit aufhörst. Oder aber du bleibst noch eine Weile im Offline und legst dich mit uns in den weichen Sand. Vielleicht spürst du irgendwann, wie friedlich es in dir wird, wenn du einfach einmal nichts tust. Vielleicht nimmst du eine Handvoll Sand und realisierst plötzlich, dass diese Landschaft gar nicht so leer ist. Aus all dem Sand, der dich umgibt, könntest du sogar etwas entstehen lassen! Weil es mehr Spass macht, Sandburgen selbst zu bauen, als anderen dabei zuzusehen: «Shaping Boredom» setzt sich für einen bewussten Umgang mit Momenten des Nichtstuns ein. Das Bild einer friedlichen Ruhe inmitten der Wüste hilft dir vielleicht, beim nächsten Mal selbst zu wählen: Ob du online gehst oder offline bleibst, ist deine Entscheidung.

«WEIL ES MEHR SPASS MACHT, SANDBURGEN SELBST ZU BAUEN, ALS ANDEREN DABEI ZUZUSEHEN.»